Guest post by Bini
Als ich mich vor zwei Wochen auf den Weg in die Karibik gemacht habe, wusste ich, dass mir ein ganz neues, besonderes Erlebnis bevorstand. Meine persönliche Segelerfahrung resultiert aus zwei Törns auf der Ostsee, die wir als Familie Ende der 80er-Jahre unternommen haben. Nun sollte ich Segeln unter gänzlich anderen Rahmenbedingungen und einer atemberaubend schönen Kulisse erleben: traumhafte Inseln mit Palmen und Sandstränden, türkisfarbenes Wasser und bunte Rifffische, strahlenden Sonnenschein und tropische Regenschauer. Und all dieses Schöne im Zusammensein mit Menschen, die mir über Jahre so sehr ans Herz gewachsen sind.
Nach einem herzlichen Willkommen am Flughafen von Guadeloupe wurde ich von allen liebevoll aufgenommen und in das gemeinsame Leben an Bord integriert. Wie schön ist es, wenn man schon nach wenigen Minuten das heimelige Gefühl von Vertrautheit und Zugehörigkeit hat. Dafür danke ich euch sehr.
In den kommenden Tagen durfte ich viele neue Erfahrungen sammeln. Oftmals wurde mir versichert, dass es sich dabei auch für die erfahrene Crew der JACE um Ungewohntes oder gar Neues handele. Beispielsweise die Biolumineszenz am Ankunftsabend, die in einer noch nie gesehenen Intensität uns alle faszinierte. Oder, wie mir Andi erklärte, das Wettersystem über dem Atlantik, das für eine atypische Flaute und damit eine spontan geänderte Streckenplanung sorgte und uns in der Folge überraschende Wellenbewegung in Buchten oder ungewöhnliche Windrichtungen zwischen den Inseln bescherte.
“Das hatten wir noch nie” begleitete auch unseren Großeinkauf auf Antigua und rechtfertigte die eine oder andere Besonderheit, die wir uns gegönnt haben. Auch die Nacht in der Marina, um Strom und Wasser zu bunkern und eine fachmännische Überprüfung des Generators zu ermöglichen, gab es in der Karibik für Anika und Krissi noch nie.
Eine so ausgezeichnete Sicht, beteuerte mir Karin, habe sie noch nie beim Schnorcheln gehabt. Und dass sich beim abendlichen Azul ausgerechnet das unorthodoxe Team erfolgreich gegen alle Strategen durchsetzt und mit rein intuitiver Spielweise gewinnt, auch das gab`s noch nie. Weder die Ohrwürmer von Pur noch die Seemannslieder von Freddy Quinn ertönten vorher an Bord.
So hatte sich sehr bald der Spruch zum Bonmot entwickelt und uns auf der gemeinsamen Reise begleitet. Ja er diente uns auch als Ansporn Neues auszuprobieren: die Segeletappe von Antigua zurück nach Guadeloupe hinein in die Nacht – was für ein tolles Erlebnis. Bei Mondlicht über die Wellen zu rauschen und den Wind in den Segeln zu spüren.
Ebenso der frühe Start vor Sonnenaufgang von Domenica nach Martinique – unvergessliche Stimmung bei Tagesanbruch auf offenem Meer.
Der beeindruckende Ausflug in den üppigen Regenwald von Domenica mit erfrischender Dusche unterm prasselnden Wasserfall. Das fröhliche Zusammentreffen von Seglern verschiedener Nationen bei Barbeque und Rum-Punsch am Strand von Domenica inklusive anschließendem Hangover – zumindest bei Teilen der Crew.
Und nicht zuletzt das spannende Mannöver als der mächtige Gennaker gesetzt wurde.
Sicherlich nichts noch nie Dagewesenes und doch immer wieder neu und atemberaubend: die wechselnde Szenerie am Horizont, die spektakulären Wolkenformationen und beeindruckenden Sonnenlichtspiele. Unvergessliche Bilder verbunden mit tollen Erinnerungen an wunderschöne gemeinsame Tage mit euch.
Habt tausend Dank dafür. Ich habe mich sehr wohl gefühlt. Es war eine traumhafte Zeit mit euch, die ich so sehr genossen habe und für die ich schwer die passenden Worte finde. Das gab`s noch nie – das hatte ich noch nie!
